STOLPERSTEINE NACH STRAßEN
Adersstraße 23
Damidt
2 Stolpersteine am 06.05.2022 für Familie Damidt: Arthur, geb. 02.10.1906 in Karlsruhe, 35 Jahre alt; Ruth Anni, geb. Daniel, geb. 09.06.1911 in Elberfeld, 30 Jahre alt. Gemeinsam mit der Schwester Gertrud Daniel wurde Familie Damidt am 10.11.1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet.
Adersstraße 34
Wollenberg
3 Stolpersteine am 23.10.2023 für Familie Wollenberg: Vater Artur, geb. 14.02.1879 in Bromberg, 62 Jahre alt; Mutter Johanna, geb. Cappel, geb. 08.01.1892 in Rheindahlen, 49 Jahre alt; Sohn Felix, geb. 13.04.1922 in Elberfeld, 19 Jahre alt. Deportiert am 10.11.1941 nach Minsk und 1941 dort ermordet.
Durch den Nazi-Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte musste die Familie Wollenberg aus finanzieller Not in immer kleinere Wohnungen umziehen. Von der Vereinstraße 8 und Nüller Straße 52 zur letzten Adresse. In Folge der erzwungenen Umzüge mussten sie immer wieder weitere Gegenstände ihrer Wohnungseinrichtung unter Wert verschleudern.
Am 10.11.1941 wurden sie, mit über 240 weiteren Juden aus Wuppertal und Umgebung, nach Minsk (Weißrussland / heute Belarus) deportiert. Dort, oder in der Umgebung wurde die Familie Wollenberg unter bisher ungeklärten Umständen ermordet.
Alsenstraße 34
Mansberg
3 Stolpersteine am 09.11.2011 für Familie Mansberg: Vater Julius, geb. 15.01.1889 in Messinghausen, 52 Jahre alt; Mutter Henriette, geb. Moll, geb. 12.05.1896 in Schwanenberg, 45 Jahre alt; Sohn Hermann, geb. 23.05.1924 in Elberfeld, 17 Jahre alt. Deportiert am 09.11.1941 nach Minsk, dort ermordet zwischen 1941 und 1942.
Alsenstraße 34
Mansberg
3 Stolpersteine am 09.11.2011 für Familie Mansberg: Vater Albert, geb. 09.10.1891 in Messinghausen, 50 Jahre alt; Mutter Dora, geb. Horn, geb. 18.11.1894 in Köln, 46 Jahre alt; Tochter Ellen, geb. 09.08.1924 in Elberfeld, 17 Jahre alt. Deportiert am 09.11.1941 nach Minsk, dort ermordet zwischen 1941 und 1942.
Am Forsthof 21
Eichenberg
1 Stolperstein am 11.12.2014 für Frau Emma Eichenberg, geb. Müller, geb. 24.08.1867 in Herleshausen. Deportiert am 20.07.1942 im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt. Ermordet am 22.09.1942 in Treblinka.
Am Forsthof 21
Katzenstein
1 Stolperstein am 06.05.2022 für Frau Klothilde Katzenstein, geb. 14.01.1878 in (Mönchen)Gladbach, 63 Jahre alt. Am 10.11.1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet.
Am Forsthof 21
Plaut
Augustastraße 54
Neumann
2 Stolpersteine am 20.07.2011 für Familie Neumann: Michael Max, 27.08.1870 in Czersk/Polen, 71 Jahre alt; Meta, geb. Plaut, geb. 21.10.1878 in Göttingen, 63 Jahre alt. Deportiert am 20.07.1942 nach Theresienstadt. Ermordet zwischen 1944 und 1945 in Auschwitz.
Augustastraße 89
Löwenthal
2 Stolpersteine am 04.07.2013 für Herrn Levy Löwenthal, geb. 13.09.1876 in Ronsdorf, 65 Jahre alt und seinen Sohn Gerd Löwenthal, geb. 17.01.1912 in Elberfeld, 26 Jahre alt. Herr Levy Löwenthal wurde am 20.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 21.09.1942 in Treblinka ermordet. Sein Sohn Gerd floh 1938 in die Niederlande, wurde von dort nach Auschwitz deportiert und am 30.06.1944 dort ermordet.
Bahnstraße 37, jetzt Bahnstraße 29
Karrenberg
1 Stolperstein am 20.07.2011 für Herrn Karl Karrenberg, geb. 03.01.1904 in Elberfeld. Ermordet im Alter von 37 Jahren am 29.07.1941 in Hadamar. Herr Karrenberg wurde Opfer der nationalsozialistischen Rassenhygiene.
Bankstraße 2
Hartog
4 Stolpersteine am 06.05.2022 für Familie Hartog: Vater Adolf, geb. 05.04.1891 in Aurich, 50 Jahre alt; Mutter Berta, geb. 01.05.1897 in Sögel, 44 Jahre alt; Tochter Friedel, geb. 13.08.1922 in Aurich, 19 Jahre alt; Sohn Paul, geb. 14.12.1924 in Aurich, 17 Jahre alt. Am 26.10.1941 nach Lodz deportiert. Ermordet am 07.05.1942 im Vernichtungslager Chelmno.
Barmer Straße 90, jetzt Bundesallee 265
Ferber
2 Stolpersteine am 08.05.2014 für Familie Ferber: Leopold, geb. 30.07.1880 in Siegen, 61 Jahre alt; Margarethe, geb. Manes, geb. 03.12.1892 in Düsseldorf, 48 Jahre alt. Deportiert am 10.11.1941 nach Minsk. Dort im gleichen Jahr ermordet.
Bleicherstraße 8
Ollendorf
3 Stolpersteine am 04.07.2013 für Familie Ollendorf: Vater Paul, 26.08.1892 in Anröchte, 49 Jahre alt; Mutter Anna Henriette, geb. Hirsch, geb. 01.09.1903 in Friedberg, 38 Jahre alt; Sohn Peter, geb. 19.04.1936 in Wuppertal-Barmen, 6 Jahre alt. Deportiert am 20.07.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 10.10.1944 oder wenig später in Auschwitz.
Bleicherstraße 10
Rappoport
2 Stolpersteine am 07.01.2007 für Familie Rappoport: Dr. Eugen, geb. 31.12.1876 in Barmen, 65 Jahre alt; Elsa, geb. Mereny, geb. 05.05.1873 in Wien, 69 Jahre alt. Deportiert am 20.07.1942 nach Theresienstadt, ermordet am 21.09.1942 in Treblinka.
Bleichstraße 22, jetzt Bundesallee Ecke Morianstraße
Loeb
3 Stolpersteine am 23.03.2011 für Familie Loeb: Vater Moritz, geb. 08.11.1885 in Köln, 56 Jahre alt; Mutter Paula, geb. Abraham, geb. 05.08.1894 in Neuwied, 47 Jahre alt; Sohn Helmut, geb. 03.08.1934, 7 Jahre alt in Wuppertal-Elberfeld. Vater und sein Sohn wurden am 09.11.1941 nach Minsk deportiert, die Mutter am 15.06.1942 nach Izbica. Dort wurde die Familie Loeb unter nicht bekannten Umständen ermordet.
Blumenstraße 28
Paetzel
1 Stolperstein am 09.11.2012 für Herrn Karl Paul Paetzel, geb. 16.05.1916 in Elberfeld. Ermordet im Alter von 26 Jahren am 17.07.1942 im KZ Sachsenhausen. Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung Homosexueller.
Charlottenstraße 34
Weinberg
1 Stolperstein am 25.10.2008 für Frau Olga Weinberg, geb. Löwenbach, geb. 14.12.1873 in Paderborn. Deportiert im Alter von 68 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 09.09.1942.
Clausenhof 42
Strunk
1 Stolperstein am 23.10.2023 für Herrn Friedrich Strunk, geb. 12.08.1900 in Barmen, ermordet im Alter von 32 Jahren am 29.06.1933.
Friedrich Strunk lebte mit seiner 5-köpfigen Familie in der Notsiedlung am Clausenhof 42. Er war gelernter Bandwirker und Tuchmacher. Als Antifaschist war er bei den Nazis sehr verhasst. Friedrich Strunk wurde am 20.03.1933 verhaftet und zum KZ Brauweiler für drei Monate verbracht.
Zurück in seiner Wohnung wurde er am 29.06.1933 mitten in der Nacht von acht SA-Männern aus seiner Wohnung geholt und unter der Clausenbrücke von mehreren Schüssen so schwer verletzt, dass Friedrich Strunk wenig später im Krankenhaus starb.
Dickmannstraße 25
Leib
1 Stolperstein am 03.09.2009 für Frau Hermine Leib, geb. Kahn, geb. 28.04.1887 in Grevenmacher/Luxemburg. Deportiert im Alter von 54 Jahren am 25.10.1941 von Hamburg aus nach Lodz.
Distelbeck 23
Frank
1 Stolperstein am 04.07.2013 für Frau Anna Julie Frank, geb. Rosenbaum, geb. 15.09.1887 in Elberfeld. Flucht in den Tod am 16.12.1939 im Alter von 52 Jahren, da Frau Frank den Terror der Nazis nicht mehr ertrug.
Elias-Eller-Straße 19
Löwenthal
1 Stolperstein am 20.07.2012 für Herrn Moses Löwenthal, geb. 19.01.1862 in Ronsdorf, Vater von Frau Selma Frank. Deportiert im Alter von 80 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt. Ermordet am 22.09.1942 in Treblinka.
Elias-Eller-Straße 19
Frank
1 Stolperstein am 20.07.2012 für Frau Selma Frank, geb. Löwenthal, geb. 07.08.1892 in Ronsdorf, Tochter von Herrn Moses Löwenthal. Deportiert im Alter von 49 Jahren am 23.05.1942 nach Ravensbrück. Ermordet am 09.10.1942 in Auschwitz.
Erholungstraße 15
Berger
1 Stolperstein am 09.02.2008 für Herrn Alexander Berger, geb. 08.08.1886. Deportiert im Alter von 55 Jahren am 26.10.1941 nach Lodz. Ermordet 1942 im Vernichtungslager Chelmno.
Erholungstraße 15
Moll
1 Stolperstein am 09.02.2008 für Frau Josefine Moll, geb. Wolff, geb. 16.02.1864 in Straelen/Niederrhein. Deportiert im Alter von 78 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 07.07.1943.
Ernststraße 34
Bachenheimer
1 Stolperstein am 10.12.2013 für Frau Johanna Bachenheimer, geb. 26.11.1888 in Rauschenberg. Deportiert im Alter von 52 Jahren am 26.10.1941 nach Lodz. Ermordet wurde Frau Bachenheimer am 10.05.1942 im Vernichtungslager Chelmno.
Fragmentarische Lebensdaten von Frau Bachenheimer
Johanna Bachenheimer
Über Johanna Bachenheimer sind keine Angaben in den Wuppertaler Adressbüchern zu finden, so dass nur vermutet werden kann, sie habe im Haushalt ihrer Schwester Emma Simon, geborene Bachenheimer, gewohnt, mit der sie zusammen am 26.10.1941 nach Lodz, damals Litzmannstadt, in Polen deportiert wurde.
Weniges ist über das Leben und die Lebensdaten der unverheirateten Johanna Bachenheimer bekannt. Sie wurde am 26.11.1888 in Rauschenberg, Kreis Marburg, geboren und hatte eine jüngere Schwester, Emma (geb. am 7. 5.1891 in Rauschenberg) die mit Robert Josef Simon, (geb. am 4. 5.1894 in Elberfeld), verheiratet war. Wann und warum Johanna Bachenheimer nach Wuppertal übersiedelte, ob sie hier in einem Haushalt oder in einer Fabrik Arbeit fand, ist nicht bekannt.
Nach einer Fülle von Einschränkungen für jüdische Bürger und Bürgerinnen wie zum Beispiel das Verbot, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, außerhalb der dafür bestimmten Stunden einzukaufen, an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen und vieles anderes mehr, musste sie ab 17.08.1938 ihrem Vornamen den Zwangsnamen Sara hinzufügen. Nach der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 musste sie in der Öffentlichkeit einen Judenstern tragen.
Gegebenenfalls musste Johanna Bachenheimer auch Zwangsarbeit leisten, bis sie – zusammen mit ihrer Schwester Emma Simon, deren Ehemann Robert Josef , Sohn Günther und Tochter Ruth – die Wohnung in der Ernststraße 34 zu verlassen hatte und am 26.Oktober 1941 – in einem Transport von ca. 200 Juden aus Wuppertal und Umgebung – vom Steinbecker Bahnhof in Elberfeld aus zunächst nach Düsseldorf und von dort am 27. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt / Lodz in Polen deportiert wurde. Falls sie arbeitsfähig war, hatte sie Zwangsarbeit in einer der Litzmannstädter Textilarbeiten zu leisten.
Am 9. 5.1942 wurde Johanna Bachenheimer vom Ghetto Litzmannstadt ins Vernichtungslager Chelmno / Kulmhof „ausgesiedelt“ und dort am darauffolgenden Tag, am 10.5.1942, ermordet.
Über die katastrophalen Lebensverhältnisse im Ghetto Litzmannstadt liegen umfassende Recherchen vor, die nachzulesen sind im Buch von Angela Genger und Hildegard Jakobs (Hg.) Düsseldorf / Getto Litzmannstadt. 1941, Klartext Verlag, Essen, 2010.
Quellen:
Prof. Dr. Manfred Brusten, „Jüdische Bürger Wuppertals zur Zeit des „Dritten Reiches“, Gedenkbuchprojekt, Datenerhebung 1997 – 2013
Zusammengestellt von Dr. Ute Otten, Wuppertal
Ernststraße 34
Lorig
1 Stolperstein am 11.12.2014 für Herrn Siegfried Lorig, geb. 25.11.1882 in Mayen. Deportiert am 26.10.1941 im Alter von 58 Jahren nach Lodz (Litzmannstadt). Ermordet am 08.05.1943 in Chelmno.
Ernststraße 34
Simon
4 Stolpersteine am 23.03.2011 für Familie Simon: Vater Robert Josef, geb. 04.05.1894 in Elberfeld, 47 Jahre alt; Mutter Emma, geb. Bachenheimer, geb. 07.05.1891 in Rauschenberg, 50 Jahre alt; Sohn Günther, geb. 10.08.1922 in Elberfeld, 19 Jahre alt; Tochter Ruth Amalie, geb. 13.03.1928 in Elberfeld, 13 Jahre alt. Die Familie wurde am 26.10.1941 zum Ghetto Lodz(Litzmannstadt) deportiert. Ermordet wurde die Familie Simon am 14.05.1942 in Chelmno.
Ewaldstraße 6
Löhde
1 Stolperstein am 08.05.2014 für Herrn Emil Löhde, geb. 21.08.1893 in Elberfeld, 49 Jahre alt. Als politisch Verfolgter 1933/34 Aufenthalt im Wuppertaler KZ Kemna. Gestorben infolge von Folter und Haft am 12.05.1943.
Ewaldstraße 16
Wille
1 Stolperstein am 20.10.2022 für Herrn Friedrich (Fritz) Wille, geb. 23.03.1906 in Elberfeld, ermordet im KZ Buchenwald am 29.08.1941 im Alter von 35 Jahren.
Herr Wille lebte bis zu seiner Verhaftung im Haus Ewaldstraße 16. Er wurde am 30.04.1941 in Schutzhaft* genommen und in das Gefängnis Berlin-Plötzensee verbracht. Von da wurde Herr Wille in das KZ Buchenwald verschleppt und am 29.08.1941 dort ermordet.
*WickipediA
Schutzhaft war in der Zeit des Nationalsozialismus ein Instrument der vorbeugenden Verbrechensbekämpfung und polizeilichen planmäßigen Überwachung. Das Recht auf persönliche Freiheit (Artikel 114 der Weimarer Verfassung) war vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg durch seine Verordnung zum Schutz von Volk und Staat (Reichstagsbrandverordnung) am 28. Februar 1933 ausgesetzt worden. Gegen die polizeiliche Haftanordnung waren keine Einwendungen möglich, etwa im Wege der Haftprüfung.