Steinverlegungen F-J

STOLPERSTEINE NACH NAMEN

Hier finden Sie Wuppertaler Stolpersteine, nach Namen sortiert.

A-E   F-J   K-O   P-T   U-Z

Löwenstraße 4

4 Stolpersteine am 03.09.2009 für Familie Falkenheim: Vater Berthold, geb. 13.09.1895, 46 Jahre alt; Mutter Lieschen, geb. Udewald, geb. 21.07.1897, 44 Jahre alt; Tochter Margot, geb. 22.11.1925, 16 Jahre alt; Tochter Johanna, geb. 17.04.1933, 8 Jahre alt. Gemeinsam deportiert am 09.11.1941 nach Minsk.

Katernberger Straße 2

2 Stolpersteine am 11.12.2014 für Familie Feidelberg. Julius, geb. 03.10.1871, 71 Jahre alt, Kläre, geb. Goldmann, geb. 04.11.1879, 63 Jahre alt. Familie Feidelberg wurde am 22.09.1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 22.09.1942 wurde Familie Feidleberg in Treblinka ermordet.

Barmer Straße 90, jetzt Bundesallee 265

2 Stolpersteine am 08.05.2014 für Familie Ferber: Leopold, geb. 30.07.1880, 61 Jahre alt; Margarethe, geb. Manes, geb. 03.12.1892, 49 Jahre alt. Deportiert am 10.11.1941 nach Minsk. Dort im gleichen Jahr ermordet.

Simonsstraße 73

1 Stolperstein am 08.05.2014 für Frau Henriette Figge, geb. Goldbach, geb. 17.04.1862. Deportiert im Alter von 80 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt. Dort ermordet am 14.05.1943.

Herzogstraße 25

2 Stolpersteine am 11.12.2014 für Frau Fanny Fleischhacker, geb. 04.05.1881. Deportiert im Alter von 60 Jahren nach Minsk. Dort ermordet im Jahr 1941. Herr Alfred Fleischhacker, geb. 12.10.1912. 1938 Flucht in den Tod im Alter von 26 Jahren.

Meisenstraße 22

1 Stolperstein am 09.02.2008 für Herrn Kaplan Johannes Flintrop, geb. 23.05.1904 in Barmen. Kaplan Flintrop wurde am 18.08.1942 im Alter von 38 Jahren im KZ Dachau ermordet.

Distelbeck 23

1 Stolperstein am 04.07.2013 für Frau Anna Julie Frank, geb. Rosenbaum, geb. 15.09.1887. Nach eigenem Willen am 16.12.1939 im Alter von 52 Jahren aus dem Leben geschieden, da Frau Frank den Terror der Nazis nicht mehr ertrug.

Elias-Eller-Straße 19

1 Stolperstein am 20.07.2012 für Frau Selma Frank, geb. Löwenthal, geb. 07.08.1892. Deportiert im Alter von 50 Jahren am 23.05.1942 nach Ravensbrück. Ermordet am 09.10.1942 in Auschwitz.

Markomannenstraße 32

3 Stolpersteine am 09.11.2011 für Familie Fried: Vater Emil, geb. 11.11.1900, 41 Jahre alt; Mutter Ernestine, geb. Popielarz, geb. 05.05.1902, 39 Jahre alt; Tochter Helga, geb. 07.06.1935, 6 Jahre alt. Deportiert am 09.11.1941 nach Minsk, dort ermordet 1941/42.

Hopfenstraße 8

1 Stolperstein am 07.01.2007 für Herrn Dr. Martin Gauger, geb. 04.08.1905 in Elberfeld. Ermordet in Pirna am 15.07.1941 im Alter von 35 Jahren. Herr Dr. Gauger war als Jurist im Widerstand.

Reiterstraße 3

2 Stolpersteine am 25.10.2008 für Familie Gerszt: Izchok, geb. 03.10.1901 bei Lodz/Polen; Rita, geb. Deutscher, geb. 14.12.1887 in Radom/Polen. Fam. Gerszt war im Widerstand. Verhaftung von Herrn Gerszt am 30.06.1939, ermordet am 13.01.1945 im Alter von 43 Jahren in Auschwitz. Frau Gerszt wurde 1940 nach Ravensbrück deportiert und am 29.05.1942 im Alter von 55 Jahren in der Anstalt Bernburg ermordet.

Roonstraße 22

2 Stolpersteine am 24.11.2015 für Vater und Sohn Goldschmidt. Vater Emil, geb. 24,05.1876. Deportiert im Alter von 66 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt, dort ermordet am 01.03.1944. Sohn Lothar, geb. 29.03.1908. Seit 1938 mehrere ‚Schutzhaften‘. Deportiert im Alter von 33 Jahren am 11.11.1941 vom KZ Sachsenhausen zum KZ Groß-Rosen, dort ermordet am 24.11.1941.

Königstraße 157 jetzt Friedrich-Ebert-Straße 157

1 Stolperstein am 23.03.2011 für Frau Elfriede Gottschalk, geb. Mendel, geb. 16.06.1895. Deportiert im Alter von 46 Jahren am 09.11.1941 nach Minsk.

Wall 34

1 Stolperstein am 24.11.2015 für Frau Friederike Hamm, geb. Weinberg, geb. 17.11.1855. Frau Hamm wurde im Alter von 87 Jahren am 20.07.1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 01.01.1943 ermordet.

Bankstraße 2

4 Stolpersteine am 06.05.2022 für Familie Hartog: Mutter Berta, geb. 01.05.1897, 45 Jahre alt; Vater Adolf, geb. 05.04.1891, 51 Jahre alt; Tochter Friedel, geb. 13.08.1922, 19 Jahre alt; Sohn Paul, geb. 14.12.1924, 16 Jahre alt. Am 26.10.1941 nach Lodz deportiert. Ermordet 1942 im Vernichtungslager Chelmno.

Schlieperstraße 19

5 Stolpersteine am 20.04.2012 für Familie Heidelberg: Artur, geb. 05.06.1890, 51 Jahre alt; Frieda, geb. Udewald, geb. 17.10.1892, 49 Jahre alt; Sohn Gerd, geb. 28.07.1921, 20 Jahre alt; Sohn Horst, geb. 14.03.1923, 18 Jahre alt; Tochter Marietta, geb. 10.04.1930, 11 Jahre alt. Deportiert am 09.11.1941 nach Minsk und dort ermordet.

Katasterplan

Gräfrather Straße 25

1 Stolperstein am 09.02.2008 für Frau Irma Heilbronn, geb. Broda, geb. am 28.05.1884 in Stuttgart. Deportiert im Alter von 57 Jahren am 10.11. 1941 von Wuppertal nach Minsk, Weißrussland. Dort oder in der Umgebung wird Frau Heilbronn ermordet.

Seilerstraße 10

2 Stolpersteine am 20.04.2012 für Familie Heinemann: Josef, geb. 27.02.1872, 70 Jahre alt, Klara, geb. Hirz, geb. 17.12.1881, 61 Jahre alt. Deportiert am 20.07.1942 nach Theresienstadt. Ermordet 1942 in Treblinka.

Hofaue 44

3 Stolpersteine am 20.07.2011 für Familie Herrmann: Vater Artur, geb. 26.08.1873, 69 Jahre alt, am 23.03.1943 ermordet; Mutter Jette, geb. Kahn, geb. 14.05.1875, 67 Jahre alt, am 25.05.1943 ermordet; Sohn Max, geb. 03.10.1907, 35 Jahre alt, ermordet am 28.01.1943. Gemeinsam am 20.07.1942 nach Theresienstadt deportiert und an dem genannten Datum ermordet.

Sonntagstraße 18

3 Stolpersteine am 20.10.2022 für Familie Heymann, Vater Emil, geb. 12.09.1884 in Stommeln bei Köln, 57 Jahre alt, Mutter Else, geb. Wolff, geb. 10.12.1886 in Goch, 55 Jahre alt, Sohn Rolf, geboren am 13.11.1927 in Barmen, 14 Jahre alt.

Die Familie Heymann wurde am 10.11.1941 mit über weiteren 240 Juden aus Wuppertal und Umgebung nach Minsk (Weißrussland, heute Belarus) deportiert. Hier oder in der Umgebung wurde Familie Heymann unter bisher ungeklärten Umständen 1941 ermordet.

 

Humboldtstraße 21

1 Stolperstein am 23.10.2023 für Herrn Klaus-Dieter Hilger, geb. 27.08.1927 in Barmen, 14 Jahre alt, ermordet vermutlich durch Verhungern am 23.06.1943.

Klaus-Dieter Hilger wurde als Behinderter in Barmen geboren. Zuletzt wohnte er in der Evangelischen Heil- und Pflegeanstalt ‚Hephata‘ für Behinderte in Mönchengladbach.

Der Anstaltsleitung wurde im April 1943 von den Nazis mitgeteilt, dass die Anstalt ‚frei zu machen‘ sei. Daraufhin wurden 50 Bewohner in ihre Familien entlassen, 180 im Rahmen der ‚Gnadentod-Aktion‘ (Euthanasie*) nach Hadamar u.a. Vernichtungsorte verbracht, 250 Bewohner durften – unter ihnen der damals 14jährige Klaus-Dieter Hilger – in Hephata bleiben, wo er jedoch schon kurz darauf am 23.Juni 1943 verstarb; offiziell an Grippe, vermutlich jedoch verhungert.

*Die Geschichte der Euthanasie ist als Begriff in Deutschland stark geprägt durch die Zeit des Nationalsozialismus, wo diese Morde unter dem Vorwand der ‚Rassenhygiene‘ begangen wurden.

Luisenstraße 124

2 Stolpersteine am 01.03.2010 für Familie Hirschberg: Emil, geb. 12.10.1893, 48 Jahre alt; Henriette, geb. Kampf, geb. 07.05.1896, 45 Jahre alt. Deportation am 09.11.1941 nach Minsk.

Schwanenstraße 26

3 Stolpersteine am 26.10.2010 für Familie Holstein: Vater Julius, geb. 15.05.1880, 61 Jahre alt; Mutter Rosalie, geb. Levy, verw. Cohn, geb. 18.01.1886, 55 Jahre alt; Tochter Anneliese, geb. Cohn, geb. 23.04.1919, 22 Jahre alt. Deportiert am 26.10.1941 nach Lodz. Mutter und Tochter wurden am 12.09.1942 in Chelmno ermordet, der Vater am 12.07.1942 in Lodz.

Schwanenstraße 46

2 Stolpersteine am 23.03.2011 für Familie Horowitz: Berthold, geb. 05.07.1895, 48 Jahre alt, deportiert am 29.06.1943, ermordet am 02.07.1943; Margot, geb. David, geb. 27.08.1915, 28 Jahre alt, deportiert am 08.06.1943, ermordet am 11.06.1943. 1939 gemeinsame Flucht nach Holland, von dort nach Sobibor deportiert und dort ermordet.

Kleine Klotzbahn 12

3 Stolpersteine am 01.03.2010 für Familie Israel: Vater Hugo, geb. 29.06.1891, 51 Jahre alt; Mutter Hedwig, geb. Baruch, geb. 10.12.1893, 49 Jahre alt; Tochter Eva Regina, geb. 04.04.1927, 15 Jahre alt. Vater und Mutter wurden am 20.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, der Vater weiter nach Auschwitz und dort 1944 ermordet. Die Mutter wurde am 03.08.1943 in Theresienstadt ermordet. Die Tochter wurde am 21.04.1942 nach Izbica deportiert.

Schlieperstraße 15

4 Stolpersteine am 10.12.2013 für Familie Jacob: Vater Albert, geb. 18.11.1876, 65 Jahre alt; Mutter Adele, geb. Mayer, geb. 17.12.1891, 50 Jahre alt; mit den Zwillingen Hans Leopold und Werner, geb. 27.03.1927, 14 Jahre alt. Die Deportation erfolgte am 10.11.1941 nach Minsk, wo sie am 14.11.1941 eingetroffen sind. Dort verlieren sich die Lebensspuren der Familie Jacob.

Fragmentarische Lebensdaten der Familie Jacob

Die Familienmitglieder, Albert (Vater), Adele (Mutter) und die Zwillinge Hans Leopold und Werner starben bei Vernichtungsaktionen in oder nahe Minsk. Nur der älteste Sohn Kurt Siegesmund konnte dem Holocaust durch Flucht nach England entkommen.

In „Tora und Textilien“ von Ulrike Schrader, 2007, S. 201/202, findet sich eine informative Einführung zu den Deportationen nach Minsk und Riga. Die genauen Angaben zum Start und Verlauf der Deportation nach Minsk liefern allerdings neue Fakten durch das Auffinden des Transportberichtes von dem Polizeihauptmann und SS-Sturmbannführers Wilhelm Meurin durch B. Fleermann, publiziert 2013.

Albert Jacob
Albert Jacob wurde am 07.11.1876 in Dinslaken geboren. Über seine Eltern und Familien-Situation fehlen Informationen. Er wuchs in der damals noch selbständigen Stadt Elberfeld auf, wie die Wohnadresse und ein dokumentierter Besuch des Realgymnasiums an der Aue belegen. Gegebenenfalls verließ er das Gymnasium nach der sog. „Mittleren Reife“ mit Abschluss der Untersekunda (10. Klasse) um eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren. Als Beruf wird Kaufmann angegeben.

Albert Jacob war Gesellschafter und Geschäftsführer der Wäschefabrik ERBSLÖH GmbH, einer Großhandelsfirma für Webwaren und Textilwaren, die 1934 gegründet wurde und aus der in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Firma Jacob Cappel GmbH hervorging (wobei die neue Wäschefabrik „Erbslöh“ offenbar nichts mit der vormaligen Großhandelsfirma ‚Gebr. Erbslöh“ zu tun hatte, die kurz zuvor ihren Geschäftsbetrieb eingestellt hatte; s. Heyken 2013, S.158). Seine Frau Adele war, wie schon in der Firma Cappel, wiederum Mitgesellschafterin. Die Wäschefabrik Erbslöh GmbH war also im Familienbesitz. Im Rahmen der „Arisierung“ der Erbslöh GmbH wurde sie am 15.November 1938 von der ‚arischen’ Wäschefabrik BADE & Co. KG per Vertrag übernommen und am 15.12.1938 abgemeldet.

Nach der wirtschaftlichen Vernichtung machten die zunehmenden Repressalien und Einschränkungen im Alltag den jüdischen Familien das Leben unerträglich. Neben der gesellschaftlichen Isolation mussten sie ab Januar 1939 ihren Vornamen die Zwangsnamen SARA oder ISRAEL hinzufügen. Ab September 1941 waren alle Juden, die das 6. Lebensjahr vollendet hatten, gezwungen, in der Öffentlichkeit einen Judenstern zu tragen.

Ab 1932 bis 1936/37 wohnten die Jacobs damals nachweislich (lt. Adressbuch) in der Schlieperstr. 15. Anschließend war die Hofaue 16 für kurze Zeit ihre Wohnadresse bis sie 1938 gezwungen wurden, in das überfüllte Judenhaus in der Von-der-Tann-Straße 1 in Elberfeld umzuziehen.

Am 10. November 1941 mussten sich Albert und Adele Jacob mit ihren Zwillingen Hans und Werner (geb. am 27.03.1924), im Elberfelder Steinbecker Bahnhof einfinden. Dort standen für insgesamt 244 Wuppertaler Juden Personenwagen der 3. Klasse bereit. Diese wurden an den „Sonderzug Da 52“ aus Düsseldorf angehängt, der um 10.40 Uhr in Düsseldorf-Derendorf (Schlachthof) gestartet war. Damit befanden sich nunmehr 992 Juden aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf auf Transport ins Ghetto Minsk/Hauptstadt der weißrussischen Sowjetrepublik. Insgesamt 1.700 Bahnkilometer wurden in 96 Stunden (4 Tage) zurück gelegt. Bei eisiger Kälte, ohne Verpflegung und Wasserversorgung, bei katastrophalen hygienischen Verhältnissen und defekter Heizungsanlage.

Die ersten Menschen starben bereits beim Transport. Massenerschießungen wurden in Minsk und im nahe gelegenen Vernichtungslager Maly Trostenec durchgeführt. Von den 244 Wuppertaler Juden überlebte niemand.

Das genaue Todesdatum von Albert Jacob ist nicht bekannt, seine Spur verliert sich mit dem Ankunftsdatum in Minsk am 14. November 1941.

Adele Jacob, geb. Mayer
Auch Adele Jacob, geb. Mayer, war Mitglied der jüdischen Gemeinde in Wuppertal. Sie wurde am 17.12.1891 in Erpel, Kreis Neuwied, geboren und heiratete Albert Jacob. Die Eheleute hatten 3 Kinder: Kurt Siegesmund (geb. am 11.02.1922 in Elberfeld) und die Zwillinge Hans Leopold und Werner (geb. am 27.03.1924 in Elberfeld). Sohn Kurt entkam durch Flucht nach England dem Holocaust; die damals 14-jährigen Zwillinge wurden dagegen gemeinsam mit den Eltern im Ghetto Minsk oder dem Vernichtungslager Maly Trostenec ermordet.

Adele Jacob war Gesellschafterin in der familieneigenen Wäschefabrik. Gemeinsam mit Mann und Söhnen erlitt sie alle antijüdischen Maßnahmen zur Isolierung, Entrechtung und wirtschaftlichen Enteignung. Schließlich wurde sie nach Verlust der eigenen Wohnung noch zwangsweise Bewohnerin des überfüllten Judenhauses in der Von-der-Tann-Straße 1 in Elberfeld.

Den 4-tägigen Transport nach Minsk in Weißrussland überlebte sie. Nach der Ankunft am 14. November 1941 verliert sich ihre Spur.

Hans Leopold und Werner Jacob
Die Zwillinge Hans Leopold und Werner Jacob wurden am 27.03.1924 in Elberfeld geboren. Nach dem Besuch der Volksschule Trooststraße 2 in Elberfeld (1930-1935) wurden sie Schüler des Elberfelder Realgymnasiums an der Aue 93. Sie hätten das Gymnasium im November 1938 verlassen müssen (Rd. Erlass des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 15. November 1938), wenn sie nicht bereits ab 1937 die Privatschule „SCUOLA ALPINA SAN VIGILIO“ in Meran/Italien besucht hätten.

Ende 1938 kehrten sie, wegen der zunehmenden Verschlechterung der politischen Lage, aus Italien zurück mit der Hoffnung, noch zusammen mit den Eltern auswandern zu können. Da sie die öffentlichen Schulen nicht mehr besuchen durften, besuchten sie schließlich die Handwerkerschule in Köln, um eine Schlosserlehre zu absolvieren (1938-1939). Diese Schlosserlehre konnten sie jedoch ebenfalls nicht mehr abschließen, da sie nach Kriegsausbruch im Herbst 1939 zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.

Zwei Jahre später wurden sie dann, gemeinsam mit ihren Eltern, am 10. November 1941 nach Minsk in die Hauptstadt der Weißrussischen Sowjetrepublik deportiert. Nach ihrer Ankunft dort, am 14. November 1941, verliert sich ihre Spur.

Quellen:
Prof. Dr. Manfred Brusten, „Jüdische Bürger Wuppertals zur Zeit des „Dritten Reiches“, Gedenkbuchprojekt, Datenerhebung 1997 – 2013

Heyken, Hinrich: Die Hofaue – das Textil-Großhandelszentrum in Elberfeld, Verlag H-J.Momberger, Wuppertal 2013 (zu Jacob Cappel GmbH und Wäschefabrik Erbslöh GmbH auf der Hofaue 47/49 siehe S. 158-160 und S.168-171)

B. Fleermann: Transportbericht von W. Meurin (SS-Sturmbannführer), Düsseldorf 2013
(Die Klagen, die W. Meurin vorbringt, beziehen sich ausschließlich auf seine mitreisenden Polizisten. Die Leiden der unter Zwang mitreisenden Juden sind für ihn nicht von Belang und werden deshalb auch nicht erwähnt.)

Zusammengestellt von Dr. Ute Otten und Prof. Dr. Manfred Brusten, Wuppertal